Kampf um US-Datenschutz: Aktivist will Internetnutzung aller Abgeordneten bloßstellen
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Ein Datenschutzaktivist aus Tennessee sammelt Geld, um Daten über die Internetnutzung der US-Senatoren und -Repräsentanten zu kaufen und zu veröffentlichen. Denn das ist in den USA grundsätzlich legal. Die Spenden sprudeln.
US-Netzbetreiber dürfen die Online-Aktivitäten ihrer User samt deren Bewegungsmustern überwachen, speichern, auswerten und verkaufen. Die Regulierungsbehörde FCC wollte das von einer Zustimmung der Anschlussinhaber abhängig machen, doch der US-Gesetzgeber hat die Datenschutzvorschriften gestoppt. Adam McElhaney, ein Aktivist aus Chattanooga, will den Abgeordneten nun zeigen, wie die Suppe schmeckt, die sie den Netizens eingebrockt haben.
“Ich plane, die Internet History aller Abgeordneten und Manager sowie deren Familien zu kaufen, und sie einfach durchsuchbar auf searchinternethistory.com [bereitzustellen]”, schreibt McElhaney, “Alles, von ihren medizinischen über ihre pornographischen bis zu ihren finanziellen [Daten], und über ihre Seitensprünge. Alles, was sie sich angesehen haben, wonach sie gesucht haben, oder was sie im Internet aufgerufen haben, wird jetzt für jedermann verfügbar sein, um es zu durchleuchten.”
Um den Datenkauf zu finanzieren, startete der Mann einen Spendenaufruf auf gofundme.com. Er bat um 10.000 US-Dollar und traf den Nerv des Zeitgeistes. Nach nur drei Tagen ist bereits das Zehnfache zusammengekommen. Die erwähnte Webseite searchinternethistory.com ist unter dem Ansturm zusammengebrochen und soll daher auf ein Content Delivery Network umziehen.
“Den Spieß umdrehen”
Der Aktivist betont, selbst für Datenschutz und Netzneutralität einzutreten. Aber mit seiner Aktion möchte er den Abgeordneten den Spiegel vorhalten: “Lasst uns den Spieß umdrehen. Lasst uns DEREN History kaufen und verfügbar machen.”
Ob das gelingen wird, ist offen. Denn die Netzbetreiber möchten ihre Datenschätze ja nicht nur einmal verkaufen, sondern mehrfach an verschiedene Interessenten. Daher werden die Verträge regelmäßig Klauseln beinhalten, die einer Veröffentlichung entgegenstehen – sofern die Rohdaten überhaupt preisgegeben werden. Es dürfte langfristig einträglicher sein, aggregierte Daten oder auf den Daten beruhende Leistungen anzubieten, als die Daten aus der Hand zu geben.
Darüber hinaus haben Datenhändler wenig Interesse daran, der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie umfangreich und tiefgehend die über sie gespeicherten Informationen sind. Daher ist fraglich, ob sie McElhaney überhaupt Daten verkaufen würden. (ds)
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