Funkschwemme: Mehr Mesh-WLAN-Verteilersysteme für nahtlose WLAN-Abdeckung rollen an
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Nach Linksys kündigen weitere Hersteller im Rahmen der CES 2017 ihre WLAN-Verteilersysteme an, die größere Gebäude lückenlos ausleuchten sollen. Überall stecken Bausteine des Chipgiganten Qualcomm drin.
Bei Asus heißt es Hive, D-Link nennt es Covr, Sitecom taufte es Huddle und TP-Link ruft es Deco. Wie der Vorreiter Netgear Orbi und der Nachzügler Linksys Velop versprechen die Neulinge größere Wohnungen und Gebäude mit mehreren, untereinander per Funk vernetzten Basen lückenlos mit WLAN auszuleuchten.
Die Geräte nutzen samt und sonders Qualcomm-Bausteine, wobei die Wi-Fi-SON-Technik des Chipherstellers nahtloses Roaming von Clients zwischen den Basen ohne Verbindungsabriss garantieren soll. Außerdem werden dualbandfähige Clients automatisch auf dem weniger belasteten und tendenziell schnelleren 5-GHz-Frequenzband angebunden (Bandsteering); davon profitieren auch die Clients in der 2,4-GHz-Funkzelle, weil dort dann weniger Geräte um die verfügbare Summendatenrate konkurrieren.
Mesh
Dass es zwei grundverschiedene Ansätze gibt, solch ein vermaschtes Funknetz (Mesh-WLAN) zu bilden, zeigt Asus: Seine HiveDots haben zwei Funkmodule, um Clients auf den beiden WLAN-Bändern 2,4 und 5 GHz simultan zu bedienen. Bei ihnen teilt sich der drahtlose Backbone, der die Basen verknüpft, also ein Funkband mit den Clients. Dadurch entsteht ein Flaschenhals: Weiterzuleitende Daten belegen den geteilten Funkkanal zweimal, was den Durchsatz begrenzt (Repeater-Effekt).
Die HiveSpot-Geräte können ihren drahtlosen Backbone dagegen wie Orbi und Velop über ein drittes Funkmodul auf einem separaten 5-GHz-Kanal errichten, der Flaschenhals entfällt. Bisher als einziger Hersteller hat Asus explizit eine Kennzahl verraten: Maximal 5 Basen können ein Mesh bilden. Das dürfte indes auch für sehr große Wohnhäuser genügen. Die Hive-Mesh-Basen sollen im zweiten Quartal 2017 auf den Markt kommen, ihr Preis ist noch offen.
Konventioneller Ansatz
D-Link folgt bei seinem Covr-System einem traditionellen Ansatz: Kern des Covr-Wifi-Kits DKT-883 ist ein WLAN-Router (DIR-883), den ein Repeater DAP-1655 ergänzt. Auch hier soll das Roaming zuverlässiger funktionieren als bei herkömmlichen Repeatern, jedoch nutzt Covr einen Client-Kanal als Backbone, sodass der Repeater-Effekt greift.
D-Links Covr-Wifi-System besteht aus einem konventionellen WLAN-Router, dem man ein oder mehrere Repeater zur Seite stellt.
Bild: D-Link
Falls die Funkverbindung zwischen den Komponenten des Wifi-Kits an den gewünschten Aufstellungsorten zu schwach ist, soll das Covr-Powerline-Kit DHP-W732AV als Alternative dienen: Zwei Powerline-APs (DHP-W730AV) nutzen das heimische Stromnetz als Backbone. Das Covr-Wifi-Kit soll in den USA im zweiten Quartal 2017 auf den Markt kommen und dann rund 300 US-Dollar kosten; das Powerline-Kit wird bei 200 Dollar liegen. Wann die Produkte hierzulande wie teuer erscheinen, ist noch offen.
Wohnzimmerkompatibler
Die weißen Dosen von Sitecoms Huddle dürften sich weniger auffällig als die D-Link-Geräte unterbringen lassen. Huddle-Basen kommunizieren untereinander über 11ac-WLAN mit maximal 1300 MBit/s brutto und scheinen Clients im 5-GHz-Band über ein separates Funkmodul anzubinden, womit der Repeater-Effekt ausgeschlossen wäre. Das deutet jedenfalls die Nennung von 9 Antennen im Datenblatt an. Verfügbar sind die mit einem angepassten OpenWRT laufenden Huddle-Basen noch nicht, sondern nur vorbestellbar, aber immerhin nennt Sitecom schon Preise: Ein 2er-Kit soll für 350 Euro zu haben sein, eine Erweiterung für 200 Euro und ein 3er-Kit soll 500 Euro kosten.
Sitecoms Huddle-Basen stecken in einem kompakten Gehäuse, das sich unauffällig in Wohnungen unterbringen lässt.
Bild: Sitecom
Die CES-Ankündigung von TP-Links Deco-System enthält außer Reklame wenig Verwertbares. Zwar lässt sich die Größe der Deco-Basen erahnen, aber es bleibt schon unklar, ob der Funk-Backbone über ein dafür reserviertes WLAN-Modul erfolgt. Auch zu Preisen und Verfügbarkeit erfährt man nichts. Immerhin verrät die Ankündigung, dass die zur Energieversorgung vorgesehene USB-C-Buchse außer Strom auch Daten transportiert: Die Gerätevariante Deco M5 Plus hat ein Steckernetzteil mit integriertem Powerline-Adapter. Damit sollen die Basen das Stromnetz als alternativen Backbone nutzen. Dabei wählen die Basen automatisch die jeweils bessere Verbindung – Funk oder Powerline – zum Weiterleiten der Daten.
Die USB-C-Buchse von TP-Links Deco dient nicht nur zur Energieversorgung: Mit einem speziellen Netzteil können die Deco-M5-Plus-Basen per Powerline Communication übers heimische Stromnetz Daten weiterleiten.
Bild: TP-Link
Der Internetkonzern Google spielt beim Mesh-WLAN übrigens auch mit. Doch wenn es wie beim On-Hub-Router abläuft, wird Google Wifi hierzulande wohl nicht auf den Markt kommen. Bei den vorgenannten Herstellern ist die Chance höher.
Kompatibel, aber nicht so ganz
Zwar sind die Komponenten der verschiedenen WLAN-Verteilersysteme dank der gleichen Qualcomm-Grundlage prinzipiell kombinier- und austauschbar. Doch man sollte nicht darauf setzen, ein Hive-System mit Deco-Basen erweitern zu können: Denn den Geräteherstellern dürfte daran gelegen sein, dass man nur ihre Produkte nachkauft. Mindestens werden die zur Konfiguration genutzten Apps fremde Basen ignorieren. Mit zwei oder gar drei verschiedenen Apps wird auch niemand sein WLAN konfigurieren wollen. (ea)
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