SUSECon: Unternehmens-Linux von ARM bis zum Mainframe
[ad_1]
Turnusgemäß hat SUSE das Update seines Enterprise Linux freigegeben. Die Open-Source-Firma veröffentlichte SLE 12 Service Pack 2 erstmals gleichzeitig für alle unterstützen Plattformen.
Auf seiner derzeit in Washington laufenden Hauskonferenz SUSECon hat die Nürnberger Linux-Firma SUSE das anstehende Update ihres Enterprise-Linux (SLE) freigegeben. Als sogenannte “Refresh Release” erhielt SLES 12 SP2 ein Update auf Kernel-Version 4.4 in den die Entwickler einige Treiber und Funktionen aus dem Upstream-Kernel 4.5 zurückportiert haben. So kann SLE – ebenso wie das kürzlich freigegebene RHEL 7.3 – NVDIMMs zum persistenten Speichern von Daten nutzen.
HPC-Nutzer können OmniPATH für schnelle Verbindungsarchitekturen zwischen ihren Rechenknoten einsetzen. Mit dem in Intels Data Plane Development Kit (DPDK) integrierten openVSwitch ist SP2 für virtualisierte Netze im Cloud-Umfeld gerüstet. DPDK bietet zwar derzeit noch keinen kompletten Netzwerk-Stack, kann aber zum Aufbau eines solchen dienen. Das bisher als separates Paket gepflegte Xen wandert in der Version 4.7 in den SLE-Standard-Kernel. Auch TPM 2.0 halten die Entwickler inzwischen für stabil genug, um es zu integrieren.
Erstmals hat SUSE das Basissystem zeitgleich für alle unterstützten Plattformen freigegeben; neben den bisherigen x86_86, POWER und System z gehören neuerdings auch 64-Bit-Systeme mit ARMv8-A dazu. Letztere läuft sogar auf dem aktuellen Raspberry Pi 3 und steht zum Ausprobieren als kostenloser Download bereit. Support für die AArch64 genannte Plattform bietet SUSE derzeit aber nur OEMs an. Man befürchtet wohl, dass die Vielfalt der verfügbaren Systeme zu viel Aufwand erfordern würde.
Modularisierung für mehr Flexibilität
Mit dem Service Pack 2 treiben die Nürnberger die vor gut einem Jahr begonnene Modularisierung ihres Unternehmens-Linux weiter voran. Standard-Compiler bleibt GCC 4.8, allerdings stellt das Toolchain-Modul mit GCC 6.2, Binutils 2.26 und Gdb 7.11 aktuellere Pakete zur Verfügung. In den Modulen finden sich nach Aufgabengebieten gruppierte Pakete, die kürzere Release-Zyklen als das Kernprodukt bieten – etwa für Continouous Integration, Legacy, Public Cloud, Web und Skripting oder Advanced Systems Management (ASM). In den Coreutils aktualisierten die Entwickler OpenSSH von Version 6.6 auf 7.2. Allerdings übernahmen sie nicht die wesentlich restriktiveren Standardeinstellungen des Originalprojekts, sondern blieben bei den bisherigen Default-Werten, um Schwierigkeiten (und damit Support-Aufwand) bei Upgrades zu vermeiden. Wer von bestimmten Programmen aktuellere Versionen benötigt, kann inzwischen im SUSE Customer Center (SCC) auf die neusten Pakete oder Technologien zugreifen – allerdings ohne SUSE-Support.
Seit der Freigabe von SLES12 erhält jede (Sub-)Release Updates bis sechs Monate nach Erscheinen des nächsthöheren Service Packs. Bei Bedarf gibts gegen Bezahlung weitere drei Jahre LTSS (Long Term Servicepack Support) dazu. In SP2 hinzugekommen ist das HPC-Modul, bei dem die Entwickler viel Energie in die Zusammenarbeit mit dem OpenHPC-Projekt investiert haben. Das gibt es zunächst für x86_64, weitere Plattformen sollen bis Jahresende folgen. Ebenfalls bis Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres soll im ASM-Modul die Integration des Konfigurationsmanagement-Tools SALT folgen.
In der im Frühjahr gestarteten Betaphase hatten sich über 500 Tester eingebracht und fast 70 Bugs gefunden, von denen die Entwickler über 40 bis zum Release-Termin behoben haben. Das nächste, dritte Service Pack soll im September 2017 erscheinen und als sogenannte Konsolidierungs-Release kein Versions-Update des Kernels erhalten. Das zugehörige öffentliche Betaprogramm wird voraussichtlich im April 2017 starten. (avr)
[ad_2]
Read more on: Source