Studie: Viele Open-Source-Entwickler haben schon schlechte Projekterfahrungen gemacht
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Die Auswertung von GitHubs Open Source Survey legt dieses Jahr den Schwerpunkt unter anderem auf den Umgang in Open-Source-Projekten, Dokumentation und die zunehmende Verbreitung von Open-Source-Techniken im Umternehmenseinsatz.
Viele in Open-Source-Projekte involvierte Personen wissen sich offenbar nicht zu benehmen – das ist eine von vielen Schlussfolgerungen, die sich aus den Ergebnissen der 2017er-Ausgabe der Open Source Survey des weltweit größten Hosting-Dienstes GitHub ziehen lässt. Der nicht repräsentativen Studie liegt eine Umfrage von über 6000 Mitwirkenden an über 3800 Open-Source-Projekten zugrunde.
Grobes Verhalten in Open Source keine Seltenheit
Die erfassten Daten zeigen, dass 18 Prozent der in Open-Source-Projekte involvierten Personen schon negative Erfahrungen mit anderen Mitgliedern in den Projekten gemacht haben. Rund die Hälfte der Teilnehmer an der Befragung war offenbar darüber hinaus Zeuge von Problemen zwischen anderen.
Am häufigsten ist anscheinend “Grobheit” zu beobachten: 45 Prozent der Teilnehmer haben eine solche bereits beobachtet, und 16 Prozent haben so etwas schon selbst erlebt. Schlimmere Dinge wie sexuelle Belästigungen, Stalking oder das Bloßstellen über die Veröffentlichung personenbezogener Daten wurden jeweils von weniger als 5 Prozent der Befragten beobachtet und von weniger als 2 Prozent erlebt. Unter den befragten Frauen berichten offenbar 25 Prozent über “Sprache oder Inhalte, durch die sie sich unerwünscht fühlen”, bei den Männern haben wohl 15 Prozent so schon empfunden. Das habe dann bei 21 Prozent derer mit schlechten Erfahrungen zum Rückzug aus dem Projekt geführt.
Ein weiterer eher negativer Punkt der Studie findet sich bei der Dokumentation. So beklagen 93 Prozent der Befragten deren Qualität, jedoch tragen auch nur 60 Prozent überhaupt dazu bei. Doch es gibt auch gute Beispiele für das Engagement in Open-Source-Projekten: So sagte mehr als die Hälfte der Befragten, dass die Arbeit an Open-Source-Projekten ihnen geholfen habe, ihren Arbeitsplatz zu bekommen. Die Betreiber der Umfrage stellen außerdem fest, dass Projekte, die darauf achten, ihre Arbeit zu dokumentieren, mehr Entwickler beider Geschlechtern anziehen. Projekte, die Maßnahmen ergreifen, um auf unsoziale Aktivitäten hinweisen zu können, würden ebenfalls gedeihen.
Open Source allerorten
Nahezu alle (94 %) der erwerbstätigen Entwickler nutzen zumindest teilweise in ihrer beruflichen Tätigkeit Open-Source-Software, 81 % verwenden sie häufig. 65 Prozent derjenigen, die als Contributor Code in ein Projekt einbringen, tun das als Teil ihrer Arbeit. Die meisten berichten, dass ihre Arbeitgeber die Verwendung von Open-Source-Anwendungen (82 %) und Abhängigkeiten in ihrer Codebasis akzeptieren (84 %), aber einige bestätigen, dass ihre Arbeitgeberrichtlinien hinsichtlich der Verwendung von Open Source unklar seien (Anwendungen: 13 %, Abhängigkeiten: 11 %).
Fast die Hälfte sagt, dass die IP-Richtlinien (Intellectual Property) ihres Arbeitgebers ihnen erlaubt, ohne Genehmigung (47 %) zu Open Source beizutragen, weitere 12 Prozent können das mit Genehmigung tun. Allerdings sagen 28 Prozent der Befragten, dass ihre IP-Politik unklar sei, und weitere 9 Prozent sind sich offensichtlich nicht sicher, wie ihre IP-Vereinbarung Open-Source-Beiträge behandelt. (ane)
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