Schnelles Internet: 1000 Gigabit/s per Telefonkabel
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Gegenwind für Glasfaser und TV-Kabel: Der DSL-Erfinder John Cioffi will mit extrem hochfrequenter Übertragung ein Terabit pro Sekunde über 100 Meter durch Telefonkabel drücken.
Bislang schienen der Glasfaserausbau und das TV-Koaxkabel die einzigen Wege zur Gigabit-Gesellschaft und das Telefonkabel ein Auslaufmodell zu sein. Denn die Telefonleitung erreicht mit Vectoring zurzeit höchstens 100 MBit/s. Kommende Ausbaustufen werden auch “nur” 500 MBit/s über kurze Distanzen liefern. Auf dem TV-Koaxkabel kann man heute schon 400 MBit/s buchen. Glasfasern transportieren 10 GBit/s (10.000 MBit/s) und mehr über Dutzende von Kilometern. Die ersten Provider bieten indes lediglich 500 MBit/s an und Ortsnetze gehen auch schon mal zu einem Gigabit/s hoch. Beide Techniken haben noch Potenzial nach oben, ihre Verfechter wähnen sich deshalb konkurrenzlos.
Große Reserve im Telefonkabel
In dieser Woche hat der DSL-Erfinder John Cioffi auf dem Fachkongress G.fast Summit in Paris sein Konzept Terabit-DSL (TDSL) vorgestellt, das die letzten Meter vom Verteiler bis in die Wohnung beschleunigen soll: Statt das Signal direkt auf den Adern des Telefonkabels zu übertragen, will Cioffi ein extrem hochfrequentes und sehr breitbandiges Signal (100 bis 300 GHz) als geführte Welle durch den Luftspalt des Kabels schicken. Das erinnert an eine Mischung aus Goubau-Leitung und Hohlleiterübertragung. Steht ein vielpaariges Bündel mit zahlreichen Luftspalten zur Verfügung, soll man MIMO-artig auch mehrere Terabit-Signale parallel in einem Kabel führen können.
Auf den letzten 100 Metern zum Kunden soll TDSL auf herkömmlichen Telefonkabeln 1000 GBit/s erreichen. Nach 500 Metern kommen immerhin noch 10 GBit/s an.
Bild: John Cioffi et al.
Zwar ist die Signaldämpfung sehr hoch, aber nach Cioffis Modellierung soll man mit einem Aderpaar immerhin 1000 GBit/s (1 Terabit/s) über 100 Meter herkömmlicher Telefonleitung transportieren können. Er tauft seine Technik konsequenterweise TDSL, als Nachfolger von VDSL und ADSL. Die Hardware-Basis für TDSL wird indes noch ein paar Jahre auf sich warten lassen: Analog/Digitalwandler gibt es laut Cioffi erst für 120 GHz statt der erforderlichen 200. Die nötige Rechenleistung zur Signalverarbeitung sei aber dank schneller GPUs indes schon in Reichweite. (ea)
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