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Flash ist tot, lang lebe Flash – als Open-Source-Projekt! Das fordert der Web-Entwickler Juha Lindstedt und startete eine Online-Petition. Sie soll die vielen originellen Flash-Experimente für die Zukunft retten. Doch nicht alle sind davon begeistert.
Als Adobe das kommende Ende von Flash verkündete, freuten sich vor allem Sicherheitsexperten: Regelmäßig überrascht der Flash-Player mit gravierenden Sicherheitslücken. Der Web-Entwickler Juha Lindstedt gibt aber auch zu bedenken, dass der Tod von Flash bedeutet, dass “zukünftige Generationen keinen Zugang auf die Vergangenheit haben werden”. Spiele, Experimente und Websites wären vergessen. Adobe soll Flash deshalb als Open Source freigeben, fordert Lindstedt und startete eine Online-Petition auf GitHub.
“Flash ist ein wichtiger Teil der Internet-Geschichte”, schreibt Lindstedt. Die Öffnung der Flash-Spezifikationen wäre eine sinnvolle Lösung, um die Multimedia-Software am Leben zu halten – zumindest für Archivierungszwecke. Keineswegs will Lindstedt den Flash-Player so lassen, wie er ist. Eine konkrete Lösung schwebt dem Entwickler aber nicht vor – doch das sei ja das Tolle an Open Source: Man wisse nie, was dabei herumkommt. Denkbar wäre etwa ein Konverter, der .swf- und .fla-Dateien in HTML5 umwandelt. Auch einen separaten Browser kann sich Lindstedt für Flash vorstellen. Einzelne Komponenten, die Adobe nicht freigeben kann, würde man umgehen oder mit Alternativen ersetzen.
Ein Sternchen für Flash
Flash-Freunde können die Petition unterstützen, indem sie das GitHub-Repository mit einem Sternchen markieren – bislang haben das gut 3700 Nutzer getan. Auch Pull-Requests sind willkommen, außerdem ruft Lindstedt die GitHub-Nutzer dazu auf, “coole Flash-Links” einzutragen. Zu finden sind bereits Verweise auf Websites mit “faszinierenden und verstörenden” Flash-Inhalten. Die Beispiele sollen beweisen, dass sich die Lebenserhaltungsmaßnahmen von Flash lohnen. Doch nicht alle sind von der Idee begeistert, bei Hacker News schreibt ein Nutzer unmissverständlich: “No no no no NO. It’s time to get rid of Flash.” Als Open-Source-Projekt könnte Flash womöglich noch unsterblich werden, so die Befürchtung des kritischen Kommentators. Rein aus Sicherheitsgründen wäre Unsterblichkeit tatsächlich ein Alptraum.
Offene Alternativen
In der Vergangenheit gab es einige offene Alternativen zum proprietären Flash-Player: Mozilla etwa entwickelte seit 2012 den Open-Source-Player Shumway, den die Nutzer erstmals im Nightly-Build von Firefox 27 testen konnten. Das Projekt wirkt auf GitHub allerdings ziemlich eingeschlafen: Die letzten Änderungen sind zwei Jahre alt. Nennenswerte Projekte sind außerdem Gnash und Lightspark. Diese und ähnliche Flash-Alternativen hätten jedoch immer das Problem, dass sie aufgrund fehlender Flash-Spezifikationen nie komplett sein können, findet Juha Lindstedt.
Adobe hat 2011 immerhin sein Flex-SDK in ein unabhängiges Open-Source-Projekt ausgelagert. Könnte so auch Flash zu einem Open-Source-Rentner werden? Yes yes yes?
Mehr zum Aufstieg und Ende von Flash:
- Adobe verabschiedet sich von Flash: 2020 ist Schluss
- Von der Erfolgstechnik zum gefährlichen Relikt
- Kommentar: Auf Nimmerwiedersehen, Flash!
(dbe)
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