Nach WLAN im ICE: Bahn forciert kostenloses WLAN in Regionalzügen
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Nach den ICEs soll nun der Regionalverkehr der Deutschen Bahn mit Gratis-Hotspots versorgt werden. Eine entsprechende Initiative kündigte Jörg Sandvoß an, Vorstandschef von DB Regio. Liefern müssen aber die Verkehrsverbünde.
Bis Anfang Januar soll in allen ICE-Zügen kostenloses WLAN durchgehend verfügbar sein. In den Regionalzügen, die mit 5,2 Millionen Reisenden täglich den Löwenanteil der Passagiere der Deutschen Bahn hierzulande befördern, sieht es dagegen bislang schlecht aus mit dem Surfvergnügen im drahtlosen Netz. “Die Versorgung mit schnellem Internet im Nahverkehr ist bislang allenfalls rudimentär”, räumte Jörg Sandvoß, Vorstandschef von DB Regio, gegenüber der Welt am Sonntag ein. Damit solle aber Schluss sein: “Die Deutsche Bahn startet jetzt eine Initiative für WLAN im Regionalverkehr.”
Das Verkehrsunternehmen hat sein komplettes Regio-Netz geprüft und festgestellt, dass es entlang von 87 Prozent der Schienenwege eine Mobilfunkabdeckung gibt, die den Internetempfang via WLAN “in zufriedenstellender Qualität” gewährleiste. Durch ein neues “Multi-Provider-System” würden die drei großen Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica in einem Netz über UMTS und LTE gebündelt, sodass alle Kunden in den Regionalzügen immer auf einen davon über Hotspots zugreifen könnten.
Kostenfragen
Zusätzliches Geld verdienen will die Bahn mit dem erweiterten Angebot nicht. Er gehe davon aus, “dass die Fahrgäste nicht für die WLAN-Nutzung bezahlen wollen und das auch nicht tun müssen”, berichtete Sandvoß. Die Kostenübernahme liege “in erster Linie in der Verantwortung der Aufgabenträger”. Der Manager spielt damit auf die Organisationen in den Bundesländern an, die den Regionalverkehr in Auftrag geben, also insbesondere regionale Verkehrsverbünde. Diese müssten letztlich auch die Zeche fürs Gratis-WLAN zahlen.
Thomas Geyer, Präsident der Dachorganisation der Aufgabenträger (BAG-SPNV) befürworte das Vorhaben der Bahn trotz der zu erwartenden Zusatzkosten prinzipiell. Er bezeichnete schnelles Surfen im Internet als “Qualitätsmerkmal, das dem Schienenverkehr hilft, sich gegenüber den Bussen zu behaupten”. Es sei daher sinnvoll, dass die Nahverkehrszüge nachzögen und ein offenes Funknetz in den kommenden Ausschreibungen gefordert werde. Noch müsse aber geklärt werden, welche Tarife es geben solle und wer die Gebühren bei laufenden Verkehrsverträgen übernehme.
Datenkontingente
Voraussichtlich werde die Bahn den Regionalreisenden pro Tag ein gewisses Datenkontingent kostenlos zur Verfügung stellen, meint die Süddeutsche Zeitung.
Bei der Telekom heißt es dazu, dass das Volumen “bei normalem Surfverhalten für mindesten eine halbe Stunde” reichen solle. Registriere sich der Nutzer, stehe ihm in Folge das dreifache Datenvolumen zur Verfügung. Sei auch dieses aufgebraucht, gehe es nur mit gedrosselter Bandbreite und einem Zahlappell weiter. Auch für den Bereich Bus testet DB Regio nach eigenen Angaben eine WLAN-Versorgung derzeit etwa in den Landkreisen Traunstein, Konstanz und Pforzheim. (jk)
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