Kommentar zu den Lehren aus Pebbles Untergang
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Das Ende von Pebble kommt hart, aber nicht wirklich unerwartet. Im Vorfeld hat das Unternehmen viele Fehler gemacht. Tam Hanna wendet sich der Frage zu, was vor allem Entwickler daraus lernen sollten.
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Der Verkauf für rund 40 Millionen US-Dollar deckt nicht einmal die laufenden Kredite des Unternehmens. Der CEO von Pebble wird mit Sicherheit nicht reich. Wenn man dies mit den vorhergehenden Angeboten – ein japanischer Uhrenhersteller bot mehr als 700 Millionen, Intel vor wenigen Wochen immerhin noch 70 – vergleicht, ist der erste Fehler klar: Wenn ein großes Unternehmen das hauseigene Produkt aufkaufen möchte, ist es in vielen Fällen sinnvoll, dem zuzustimmen.
Technischer Vorsprung ist kurzlebig
Der nächste Fehler des Pebble-Teams erinnert in vielerlei Weise verdächtig an Palm – ironischerweise wurde Pebble einige Zeit von der ehemals für Palm zuständigen PR-Agentur beraten. Sowohl Pebble als auch Palm gingen lange Zeit davon aus, dass sie mit aus Kostensicht überlegener Technologie langfristig gegen einen Konkurrenten bestehen können, dessen Produkt unter der Annahme deutlich größerer Ressourcen wesentlich besser ist (Stichwort Windows Mobile).
Moores Gesetz und einige andere Dinge sorgen dafür, dass Hardware im Laufe der Zeit immer billiger wird. Wer einen derartigen Vorteil auszunutzen gedenkt, muss permanent darauf achten, neue Funktionen nachzurüsten. Auch die neuesten Pebbles sehen im Vergleich zu einer Android Wear der ersten Generation insbesondere im Bereich Multimedia alt aus.
Entwickler wollen auch leben
Dass Microsoft seine Entwickler in vielen Fällen dazu zwingt, Windows 8 oder gar 10 einzusetzen, ist nervig. Es wird insofern akzeptabler, als man seine Produkte in diversen Stores von Redmond vertreiben kann. Im Fall der Pebble ist die Situation jedoch unbefriedigender, da es bis heute keine Möglichkeit gibt, Applikationen gegen Echtgeld zu vertreiben. Im Zusammenspiel mit der – vorsichtig formuliert – sehr eingeschränkten Internetfähigkeit ergab sich die Situation, dass man auch durch Werbeeinblendungen nicht wirklich Geld verdienen konnte.
Pebble-Apps wurden so entweder zu Spielereien oder zu Add-ons von kostenpflichtigen Android oder iOS-Programmen. Zudem sei angemerkt, dass Pebble durch das Fehlen des Stores Einnahmen entgingen. Apple und Google verdienen an der 30-prozentigen Beteiligung mehr als gut.
Arroganz ist schädlich
Zu guter Letzt – auch das sollten Entwickler sich merken – verpasste Pebble Gelegenheiten für Synergien. Sowohl Microsoft als auch BlackBerry hatten beim Erscheinen der Pebble keine eigene Smart Watch im Programm; es ist zudem nicht davon auszugehen, dass Google und Apple ihre Konkurrenten unterstützen.
Ein intelligentes oder aggressives Startup hätte auf diese Situation mit offenen Armen reagieren müssen: Alleine im RIM-Umfeld hätte man die eine oder andere 10.000er-Kiste verkauft. Nett ist in diesem Zusammenhang auch eine Geschichte, die in US-amerikanischen Kreisen kursiert: Angeblich hat Microsoft CEO Satya Nadella den Pebble-CEO sogar persönlich davon zu überzeugen versucht, doch bitte Windows Phone zu unterstützen.
Fazit
So schade es um die Firma ist – ich bin fanatischer Pebble-Fan: Der Niedergang war vorauszusehen. (rme)
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