Kaspersky und Microsoft legen Kartellstreit bei
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Der AV-Hersteller zieht seine Kartellbeschwerde bei mehreren Behörden zurück, nachdem sich Microsoft zu einer engeren Zusammenarbeit bereiterklärt und ein paar Zugeständnisse gemacht hat.
Kaspersky und Microsoft begraben das Kriegsbeil. Kaspersky werde seine Beschwerden bei europäischen Kartellbehörden zurückziehen, kündigte der russische Hersteller von Sicherheitssoftware am Mittwoch an. Zuvor hatte Microsoft eingelenkt und angekündigt, enger mit den Herstellern von Anti-Virus-Software zusammenarbeiten zu wollen.
Windows Defender
Anlass für den Streit war der Umgang mit AV-Software anderer Hersteller beim Upgrade auf Windows 10. Kaspersky hatte Microsoft vorgeworfen, mit Windows 10 neue Hürden für Drittanbieter aufgestellt zu haben. Nutzern sei nahegelegt worden, bereits installierte AV-Software zugunsten des hauseigenen Windows Defenders zu deaktivieren.
Damit habe Microsoft eine Marktmacht missbraucht, argumentierte Kaspersky und reichte im Juni Beschwerden beim Bundeskartellamt und der EU-Kommission ein. Auch bei der russischen Kartellbehörde hatte Kaspersky eine Beschwerde eingereicht.
Microsoft hatte daraufhin eingeräumt, dass es bei einem Windows-Upgrade eine nicht mehr kompatible AV-Software deaktiviert. Nutzer werden aber auf ein Update der AV-Software hingewiesen, während der Windows Defender aktiviert wird.
Wieder Freunde
Im Rahmen eine engeren Zusammenarbeit will Microsoft nun auch diese Kompatibilitätslücken angehen, damit AV-Hersteller rechtzeitig mit dem Windows-Upgrade ein funktionierendes Update bereitstellen können. “Wir schätzen den fortlaufenden Dialog mit unseren Partnern und sind erfreut, dass wir mit Kaspersky Lab hinsichtlich der Beschwerden in Russland und der EU zusammengefunden haben”, erklärt Rob Lefferts, der bei Microsoft die Partnerbeziehungen mit der Sicherheitsbranche verantwortet.
Mit diesem und anderen Zugeständnissen sei der Windows-Hersteller auf die Beschwerdepunkte eingegangen, heißt es dazu bei Kaspersky. “Wir sind mit diesen Änderungen absolut zufrieden”, erklärt Andrei Mochola, der bei Kaspersky für die Verbrauchersoftware zuständig ist.
Gut beraten
Microsoft ist gut beraten, mit der AV-Branche freundschaftlich zusammenzuarbeiten. Denn gerade im Sicherheitsbereich ist ein gesunder Wettbewerb wichtig. Mit dem kostenlosen Windows Defender als Bestandteil des Betriebssystems hat Microsoft eine bevorzugte Position und damit den Markt der AV-Hersteller kräftig durchgerüttelt.
Angesichts von Microsofts Bemühungen, den früherer üblichen technischen Wildwuchs der AV-Techniken durch klare, definierte Schnittstellen zu ersetzen, sind die AV-Hersteller auf Microsofts Kooperation angewiesen. Mit der Kartellbeschwerde hat Kaspersky diese Zusammenarbeit nachdrücklich eingefordert. (vbr)
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