GSM-Zukunft in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist offen
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Nachdem Australien bereits nächstes Jahr GSM-frei wird, und AT&T in den USA zum Jahreswechsel auf GSM verzichtet, hat heise online die Netzbetreiber im deutschen Sprachraum um Auskunft gebeten. Doch nur die Swisscom verrät bereits das Abschaltdatum.
Das australische Festland wird ab Oktober gar kein GSM mehr haben. Der US-Mobilfunker AT&T schaltet seinerseits GSM zum Jahreswechsel ab. T-Mobile USA macht in reduziertem Umfang noch bis 2020 weiter. In Singapur ist Ende März Schluss; in Norwegen wird Telenor hingegen noch bis 2025 GSM anbieten, um GSM-Module in Maschinen weiter anbinden zu können (Machine to Machine communication, M2M). UMTS will Telenor aber schon 2020 auslaufen lassen. Im deutschsprachigen Raum verrät nur die Swisscom konkrete Pläne, wie heise online in Erfahrung gebracht hat.
“Bereits heute nutzt die Mehrheit der Swisscom-Kunden LTE (4G) und UMTS (3G), was über 99,5 Prozent des mobilen Datenverkehrs ausmacht”, teilte die Swisscom heise online mit, “Stehen die heute für GSM (2G) eingesetzten Antennenleistungen und Frequenzen künftig für 4G und 3G zu Verfügung, kann Swisscom den zunehmenden Bedarf an mobilen Daten besser abdecken. Denn das Datenvolumen auf dem Mobilfunknetz verdoppelt sich jährlich. Entsprechend wird Swisscom das dann 27-jährige 2G Netz ab Ende 2020 nicht mehr unterstützen.”
Schweizer Grenzwerte drängen zu GSM-Abschaltung
UMTS wird die Swisscom noch länger betreiben als GSM, genau wie Mitbewerber Salt. Der sieht sich aufgrund “stringenter Schweizer Regulierung im Bereich der nicht-ionisierenden Strahlung” dazu gezwungen, GSM “in Zukunft” ersetzen zu müssen. Ein konkretes Datum gibt es dafür noch nicht. Schon jetzt sei Salt “bemüht, den Einfluss unseres 2G-Fußabdrucks auf unsere Netzwerkleistung zu minimieren.” Und für M2M “ist Salt der Auffassung, dass schmalbandige Funknetzwerke mit tiefem Energiekonsum welche IoT spezifisch gewidmet sind – z.B. LoRa oder Sigfox – GSM ersetzen werden.”
Für Sunrise stellt GSM “die Flächenversorgung abgelegener Gebiete mit Sprach- und SMS-Diensten sicher und wird auch von manchen Machine-to-Machine Anwendungen wie zum Beispiel Alarmierung, Zählerablesung oder Kreditkartenterminals verwendet.” Wann der GSM- oder UMTS-Dienst beendet wird möchte Sunrise von der Marktentwicklung abhängig machen. “Über mögliche Änderungen werden wir frühzeitig informieren.”
Deutsche Netze halten sich bedeckt
In Deutschland wäre der Großteil der Frequenznutzungsrechte für GSM (900 und 1800 MHz) zum Jahreswechsel ausgelaufen. Bei einer Versteigerung im Juni 2015 wurden sie aber neu vergeben, so dass die drei deutschen Mobilfunker theoretisch bis 2033 GSM funken dürften. Sie müssen aber nicht, denn die neuen Frequenzrechte sind technologieneutral. Zudem wurden sie zu 5-MHz-breiten Paketen geschnürt. Das ermöglicht den Netzbetreibern einen flexiblen Umstieg auf LTE.
Derzeit wollen sich weder die Telekom, noch Vodafone, noch Telefonica auf einen Umstiegsfahrplan weg von GSM und/oder UMTS zu LTE oder dessen Nachfolgestandards festlegen. Vodafone will seine GSM-Frequenzen “so nutzen, dass diese der tatsächlichen Verbreitung von Endgeräten und damit dem Kundenbedürfnis entsprechen.” Das klingt nach einem schrittweisen Ausstieg aus GSM und UMTS. Ähnlich wird es wohl bei der Telekom verlaufen.
Österreichs Frequenzumstellung dauert noch
Österreichs Marktführer A1 hat “keine Pläne zur Abschaltung von GSM in den nächsten Jahren.” Die Umschichtung der GSM-Frequenzen zu umstellungsfreundlichen 5-MHz-Paketen wird erst Anfang 2018 (900 MHz) respektive Anfang 2020 (1800 MHz) vollständig abgeschlossen sein. Auf 2100 MHz möchte A1 zumindest bis Ende 2020 UMTS bieten. “Was danach im Frequenzband 2100 MHz passiert, ist abhängig von der nächsten Spektrumvergabe”, teilte A1 mit. Die Regulierungsbehörde plant die entsprechende Versteigerung für frühestens das zweite Quartal 2019.
Auch Mitbewerber Drei hat noch nichts entschieden und beobachtet die Entwicklung. “Speziell für M2M Anwendungen könnte GSM über 2020 hinaus weiterhin relevant bleiben”, meinte Unternehmenssprecher Tom Tesch zu heise online. Drei könnte also ähnlich vorgehen wie Telenor in Norwegen. “Bei UMTS ist zu betrachten, inwieweit bestehende Endgeräte noch nicht LTE-fähig sind”, fügte Tesch hinzu. Ein Ende von UMTS könnten dann also noch deutlich weniger Kunden spüren, als ein Ende von GSM.
T-Mobile Austria und FL1 (Telecom Liechtenstein) konnten noch nichts zur Sache sagen. (ds)
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