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EU-Kommission soll Preise für Layer-2-Bitstromzugänge der Telekom abnicken

Heinrich Voigts on November 21, 2016 - 5:44 pm in Internet

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Wo die Telekom auf Vectoring umrüstet, müssen Wettbewerber eine andere Technik als bisher nutzen, um Endkunden ADSL und VDSL anzubieten. Die Preise für diese Technik sollen nun endgültig beschlossen werden.

Die Bundesnetzagentur hat ihren bereits vorübergehend in Kraft gesetzten Entgeltvorschlag zum Layer-2-Bitstromzugang der Telekom nun an mehrere europäische Institutionen zur Stellungnahme übermittelt. Die EU-Kommission, das Gremium Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (GEREK) und die nationalen Regulierungsbehörden der übrigen EU-Mitgliedstaaten haben jetzt einen Monat Zeit, den Vorschlag zu kommentieren. Sofern die EU-Kommission keine Einwände erhebt, können die Entgelte nach Ablauf der Frist endgültig in Kraft treten.

Der Layer-2-Bitstromzugang wird künftig eine wichtige Rolle für das Angebot und die Preisgestaltung von VDSL-Anschlüssen der Telekom-Wettbewerber spielen. Er soll als Alternative zur bisher üblichen Übernahme der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) dienen. Denn dort, wo die Telekom die Vectoring-Technik im Nahbereich der Hauptverteiler einsetzen wird, können andere Anbietern nicht mehr wie bisher auf die TAL zugreifen. Über Layer-2-Bitstrom sollen sie weiterhin VDSL-Produkte mit 16, 25, 50 und 100 MBit/s anbieten können. Sie übernehmen dann den Datenstrom ihrer Kunden an einem von knapp 900 Übergabepunkten.

Qualitativ hochwertig

Die Übernahme der TAL am Hauptverteiler kostet derzeit 10,02 Euro, am Kabelverzweiger 6,77 Euro. Die Layer-2-Bitstrom-Entgelte liegen zwischen 15,17 Euro für ADSL und 19,10 Euro für VDSL mit 100 Mbit/s. Sie enthalten laut Bundesnetzagentur ein Traffic-Kontingent, mit dem “die mittelfristig zu erwartende Bandbreitennachfrage abgewickelt werden kann”. Bei Überschreiten fallen Extrakosten an. Die Bundesnetzagentur bezeichnet Layer-2-Bitstrom als “qualitativ hochwertiges Vorleistungsprodukt”. Wettbewerber müssten dafür mehr in eigene Infrastruktur investieren, könnten den Datenverkehr dann aber “weitgehend unverarbeitet” von der Telekom übernehmen und so eigene Endkundenprodukte ausgestalten.

Es soll noch eine zweite Alternative zur TAL-Übernahme eingeführt werden, der virtuelle TAL-Zugang am Kabelverzweiger (KVz-VULA). Die Preise dafür sollen in einem eigenen Genehmigungsverfahren festgelegt werden. Die Bundesnetzagentur rechnet damit, “dass die Telekom dafür demnächst einen entsprechenden Genehmigungsantrag einreichen wird.” (ad)

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