Entwicklungsumgebung: Eclipse Oxygen mit zahlreichen Verbesserungen erschienen
[ad_1]
Wie jedes Jahr seit mehr als einer Dekade erscheint Ende Juni ein neues großes Release der Entwicklungsumgebung. An Eclipse Oxygen waren 83 Projekte, 287 Committer und 664 Contributor involviert, die zu 71 Millionen Codezeilen beigetragen haben.
Eclipse Oxygen ist das diesjährige Hauptrelease der Open-Source-Entwicklungsumgebung Eclipse. Bekannt ist sie vor allem als Java-IDE, weniger bekannt dagegen sind die Varianten für C/C++, PHP und JavaScript. Die Oxygen-Version bringt neben neuen Funktionen auch Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit. So lässt sich der Code inklusive seiner Historie beispielsweise von einem GitHub-Projekt nun ganz einfach auf den eigenen Rechner laden, indem man die Webadresse auf die Entwicklungsumgebung zieht. Möglich macht das die in allen Varianten eingebaute Versionsverwaltung Git.
Auf die gleiche Weise lässt sich eine Liste der vielen Erweiterungen, die es für die Eclipse-IDE gibt, in einem Rutsch installieren. Für eine eigene Liste und zur Speicherung von Benutzereinstellungen in der Cloud gibt es den kostenlosen Eclipse User Storage, der in der Symbolleiste ein eigenes Icon bekommen hat. Die Bedienung per Tastatur wurde unter anderem beim Umschalten zwischen geöffneten Dateien und bei Git beim Committen überarbeitet. Einige ehemals Ok/No/Yes-Schaltflächen sind nun nach ihrer Funktion benannt. Auch dass länger laufende Aufgaben nun standardmäßig im Hintergrund laufen, anstatt dass ein Fortschrittsbalken-Dialog gezeigt wird, macht sich positiv bei der Bedienung bemerkbar.
Für Java-Entwickler
Zu den neuen Funktionen zählen die Launch Groups, die es zuvor nur für C/C++-Entwickler gab und nun allen zur Verfügung stehen. Mit ihnen wird eine Ablaufsequenz definiert, zum Beispiel um bei einer Server-Client- oder SaaS-Architektur eine Anwendung zusammen mit den notwendige Servern oder Services auszuführen oder zu debuggen. In der Java-IDE lässt sich nun die Testabdeckung messen und im Editor farbig hinterlegt darstellen: Grüne Codezeilen wurden ausgeführt, rote dagegen nicht. Gelb bedeutet eine teilweise Testabdeckung, wenn beispielsweise bei einer Verzweigung ein Zweig nicht durchlaufen wurde.
Ein neuer auf Heuristik basierender Check findet sogenannte “Unlikely Argument Types” und zeigt sie als Warnungen an. Dabei handelt es sich um einen mutmaßlichen falschen Parametertyp bei Methoden in generischen Collection-Klassen und in der equals()-Methode, der erst zur Laufzeit zu Fehlern führt. Beim Debuggen wird nun der letzte Rückgabewert einer Methode angezeigt, und mit den neuen Trigger Points lassen sich Breakpoints erst beim Erreichen eines Trigger Point scharf schalten.
Der neue Java-Index, der für mehr Geschwindigkeit sorgen soll, ist noch nicht ganz fertig geworden. Er ist zusätzlich zum alten Java-Index vorhanden, aber standardmäßig deaktiviert. Geschwindigkeitsvorteile bringt er bereits jetzt bei zahlreichen Projekten mit vielen Abhängigkeiten. Java 9 und JUnit 5 werden erst mit ihrer Veröffentlichung offiziell unterstützt werden. Das wird voraussichtlich ab Oxygen.1 im September der Fall sein. Beta-Versionen für beide Unterstützungen gibt es aber bereits jetzt.
Für C/C++, PHP und JavaScript
Zusätzlich zu den allgemeinen und Git-Verbesserungen gibt es spezifische Neuerungen in den Paketen für C/C++, PHP und JavaScript. Bei C/C++ gibt es Unterstützung für die in C++11 eingeführten auto-Variablen und für C++14 auto als Rückgabewert bei normalen und Lambda-Funktionen. Außerdem wurden die Navigation, die Autovervollständigung, die Suche und die Code-Analyse verbessert. Arduino-Entwickler können sich über Terminal-Unterstützung für den seriellen Port freuen.
Das Paket für PHP-Entwickler bekam Unterstützung für das Testwerkzeug PHPUnit, überarbeitete Dialoge zum Erstellen von Klassen, Traits und Interfaces, Funktionen zum Verwalten von import-Statements und Anpassung für PHP 7. Beim JavaScript-Paket wurde der Parser durch einen robusteren und schnelleren ausgetauscht.
Ein Paket für Android-Entwickler gibt es leider nicht mehr. Das dafür zuständige Projekt Eclipse Andmore existiert zwar noch, aber es fehlt an Entwicklern, um mit Android Studio konkurrieren zu können.
Ausblick
Den neuen Generic Text Editor gibt es bereits in allen Paketen. Das Ziel für diesen universellen und für bestimmte Dateitypen leicht um Syntaxhervorhebung und um Autovervollständigung erweiterbaren Texteditor ist zukünftig eine zwar einfache aber breite Unterstützung für eine Vielzahl von Programmiersprachen und Dateitypen.
Aufbauend auf dem Generic Text Editor wird im Projekt Eclipse LSP4E ein Texteditor entwickelt, der das Language Server Protocol (LSP) umsetzt. Das Protokoll definiert die Kommunikation zwischen Language Server und Texteditor. Sofern ein Language Server für eine Sprache vorhanden ist, hat der Nutzer die Auswahl: Microsofts Visual Studio Code, für das das Protokoll ersonnen wurde, oder Eclipse. Der Chefentwickler von Visual Studio Code ist übrigens Erich Gamma, der einstige Chefentwickler von Eclipse, der 2011 von IBM zu Microsoft wechselte.
Fazit
Neben der IDE bringt Eclipse Oxygen, zu dem mehr als 80 Eclipse-Projekte beigetragen haben, auch Frameworks, die in kommerziellen Java-Anwendungen verwendet werden dürfen. Eclipse Oxygen bietet mit Ausnahme des mangelnden Android-Supports viele neue Funktionen und mehr Usability. Download-Links und mehr Informationen gibt es auf der Oxygen-Website. Einen tieferen Einblick gewähren sechs Webinare. Nutzern der Java-IDE sei der Twitter-Account @EclipseJavaIDE empfohlen, der täglich kurze Tipps und Tricks liefert.
Bevor im nächsten Jahr Eclipse Photon erscheint, wird es drei Update-Releases geben: Oxygen.1 im September, Oxygen.2 im Dezember und Oxygen.3 im März des nächsten Jahres. (ane)
[ad_2]
Read more on: Source