20 Jahre IEEE 802.11: WLAN feiert Geburtstag
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Kaum eine Spezifikation hat die Welt so verändert wie WLAN. Gestern feierte der Standard seinen 20. Geburtstag.
Die Entstehungsgeschichte der WLAN-Technik kennt mehrere Meilensteine und je nach Feierlaune kann man sich einen aussuchen. Wer an die übergreifende IEEE-Spezifikationen der Familie 802.11 denkt, an die IEEE Working Group, findet erste WLAN-Ursprünge im September 1990 – da konnte man bereits 2010 das 20jährige WLAN-Jubiläum feiern und vor zwei Jahren das 25-jährige. Die allererste WLAN-Spezifikation verabschiedete die IEEE aber Ende Juni vor 20 Jahren. Seitdem hat sich viel getan und die Spezifikation wurde zum Standard, der kaum wegzudenken ist. Heute finden sich WLAN-Chips in einer Vielzahl von Endgeräten.
Router mit integrierten WLAN-Access-Points bringen das Internet kabellos ins Haus. Freie WLAN-Hotspots stellen Internetzugang in Cafés, Flughäfen, Hotels, auf Messen und an vielen weiteren Orten zur Verfügung. Freifunker versorgen mit Sektorantennen riesige Areale bei öffentlichen Veranstaltungen. Doch der Weg bis dahin war lang.
Kabellose Kinderschuhe
Im Jahr 1985 entschied der US-Telekommunikationsregulierer FCC drei Frequenzbänder zur lizenzfreien Nutzung freizugeben. Dabei handelte es sich schon um die heute gebräuchlichen Frequenzen bei 2,4 und 5,8 GHz und in den USA im ISM-Bereich bei 900 MHz. Die Freigabe führte jedoch zunächst nicht zu einem Funknetz-Boom. Firmen begannen zunächst mit Eigenentwicklungen auf den Markt zu bringen. Mangels Standard waren die Systeme jedoch inkompatibel zueinander.
Ende der 80er-Jahre wollte die US-amerikanische Firma NCR Kassensysteme kabellos in Netzwerke einbinden. Mangels herstellerübergreifendem Standard beauftragte die Firma ihren Ingenieur Victor Hayes einen solchen zu entwickeln und zu etablieren. Dieser ging auf den Ingenieursverband IEEE zu, dessen 802.3-Komitee bereits den Ethernet-Standard begründet hatte. Das 802.11-Komitee wurde gegründet, dessen Vorsitzender Hayes 10 Jahre lang sein sollte.
Im Juni 1997 stellte das Komitee die erste offene und daher herstellerübergreifende 802.11-Spezifikation fertig. Sie legte eine Datenrate von 2 MBit/s fest und zudem die heute bei WLAN nicht mehr gebräuchlichen Frequenzspreizverfahren DSSS und FHSS. Neben dem 2,4-GHz-Band war auch ein Teil des Infrarotspektrums definiert. Eine Idee, die sich nie durchgestzt hat.
Laufen lernen
Trotz 802.11 gab es Inkompatibilitäten zwischen den Geräten unterschiedlicher Hersteller. Deshalb gründeten im August 1999 sechs große Firmen, darunter Nokia und Cisco, die Wireless Ethernet Compatibiility Alliance (WECA). Die Organisation prüft, ob sich WLAN-Geräte standardkonform verhalten und somit herstellerübergreifend funktionieren. Nach bestandener Prüfung gibt es ein Zertifikat. Seit 2002 heißt die Organisation Wi-Fi Alliance.
Die im Komitee beteiligten Firmen trieben die Entwicklung unmittelbar voran. Bereits im Dezember 1999 wurde 802.11b mit 11 MBit/s Bruttodatenrate verabschiedet. Auf dieser Basis gelang der WLAN-Technik der Durchbruch. Wenig später folgte mit 802.11a der Grundstein für die Nutzung im 5,8-GHz-Band mit 54 MBit/s. Ab dem Jahr 2000 begann der WLAN-Boom. Als einer der ersten Hersteller bot Apple WLAN als optionale Erweiterung für iBooks an.
Der WLAN-Boom
802.11 hat eine Erfolgsgeschichte geschrieben: Im Sog der 802.11b-Verbreitung etablierten sich erste öffentliche WLAN-Hotspots. Im Jahr 2002 zählte das Marktforschungsunternehmen IDC 1150 Hotspots in Westeuropa. 2009 waren es schon mehr als 70 000. Heute sind es laut Cisco weltweit über 64 Millionen.
Seit 1997 sind zehn neue Entwicklungsstufen der WLAN-Technik hinzugekommen und die jüngsten Spezifikationen legen Rahmenbedingungen für bis zu 6,9 GBit/s. Ein Großteil der internetfähigen Geräte kommt mit einem WLAN-Chip auf den Markt. Der Standard ist zusammen mit Breitband-Internetverbindungen in Privathaushalte eingezogen und ein WLAN-Router ist so normal wie eine Mikrowelle.
Die enorme Verbreitung, ständige Weiterentwicklung und weltweite Kompatibilität machen WLAN zu einer einzigartigen Technologie, ohne die das Internet wohl nicht das wäre, was es heute ist. Wir wünschen alles Gute zum Geburtstag! (amo)
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